Am 10. April 1945 war für die Hanomag in Hannover der Krieg zu Ende. Das Werk war eine Trümmerwüste. Aber schon ab Juli 1945 konnte die Produktion von Schleppern wieder aufgenommen werden.
Von Oktober 1945 bis September 1946 wurden bei der Hanomag 1.439 Schlepper vom Typ R 40 hergestellt. Der Schlepper R 40 war die Weiterentwicklung des R 38. Die eigentliche Neuerung dabei war das mit der Firma Famo in Breslau, entwickelte 5-Gang-Getriebe. Die Äußere Form des R 40 wurde stark an das Design des Bauernschleppers RL 20 angelehnt.
Den R 40 konnte man wahlweise mit elektrischem Anlasser oder mit Benzinanlassung ordern. Bei dem zweiten Verfahren hatte der Motor einen veränderten Zylinderkopf, der das Anlassen mittels Handkurbel und Dekompressionsvorrichtung zuließ. War der Motor auf Betriebstemperatur, wurde auf Dieselbetrieb umgestellt.
Bei den mit heimischen Brennstoffen wie Holzgas oder Anthrazitgas, betriebenen Motoren wurde der Hubraum von 5.200 ccm auf 5.700 ccm angehoben. Dieses ermöglichte im wirkungsschwächerem Gasbetrieb die 40 PS Leistung zu gewährleisten.
Ein großer Spezialist auf dem Gebiet „Holzgas” ist Werner Grimme aus Wiershausen. „Holzgas-Werner” gibt bei Fragen diesbezüglicher Art sicher gern Auskunft. Er ist über die Traktor-Oldtimer-Freunde Wiershausen erreichbar.
Wissenswertes über unseren Schlepper:
In unserem Hanomag-Fuhrpark stellt der R 40, als einziger Nachkriegsschlepper (Baujahr 1946), eine Ausnahme dar. Aber er gehört dazu und wir möchten ihn um keinen Preis der Welt vermissen.
Wir benutzen den R 40 als Zugmaschine für Tiefladertransporte zu den verschiedenen Oldtimer-Veranstaltungen. Unser R 40 erreicht eine Geschwindigkeit von 32 Km/h und ist sehr angenehm zu fahren. Die Luftdruckbremse steigert die Sicherheit im heutigen Straßenverkehr ungemein. Die unter gebaute Schlang und Reichard-Seilwinde wird nicht benutzt da uns die Bedienung zu unfallträchtig erscheint.
Ich denke, beim Betrachten der ersten beiden Bildern erübrigt sich die heute häufig geführte Diskussion über das Belassen eines Fahrzeugs im Originalzustand. Wobei ich der Meinung bin, bei dieser Diskussion kann man sehr viel Unvermögen und Bequemlichkeit überdecken ...
Unser Hanomag R 40 beim Kauf
Weder optisch noch technisch ein „Augenschmaus”
Ein stiller Kommentar meiner Tochter Rita: „Die reden ja schoooon wieder über die Restaurierung dieses alten Hanomag R 40"
Das verschlissene Typenschild wurde durch ein lesbares Schild ersetzt
Die Gussfelgen nach der Reparatur (man hatte beim Reifenwechsel mit dem Vorschlaghammer die äußeren Ränder der Gussfelgen zerstört)
Die Luftbremsanschlüsse sowie der Kettenantrieb, der S+R-Winde
Die „Ober-Chefin” Annette nach einer glücklichen Ausfahrt
Wie er sein sollte: Breit! Stark! Grün! (und freundlicher als der Hulk)
Seitenansicht mit Batteriekasten und der Anordnung der Typenschilder
Der Luftkessel mit unterliegendem Werkzeugkasten und den optisch nicht geglückten Seitenplanen.
Beim Hanomag Oldtimer Treffen auf dem Erichshof mit neuen Seitenplanen
Das Armaturenbrett des Hanomag Schleppers R 40
Heckansicht unseres Hanomag R 40
Matthias als Fahrer des R 40
Unser R 40 als Zugmaschine bei einem Ausflug zu einem Treckertreffen
Unser Zugmaschinen-Fuhrpark …
... mit dazugehörigen Fahrern
Nachtrag:
Sicherlich durch Werksaustausch des Motors ist bei unserem R 40 statt des D 52 Motors ein Motor der Baureihe D 57 verbaut. Die Einspritzanlage ist von Bosch. Der Motor war in einem so guten Zustand, der selbst ein Einstellen der Ventile überflüssig machte.
Eine Erhöhung des Fahrkomforts brachten die vorderen gusseisernen Radgewichte. Die Vorderachse liegt bei höherer Geschwindigkeit (max. 32 km/h) sehr viel ruhiger. Das Lenkgetriebe ist gegen ein werksneues ATK-Lenkgetriebe ausgetauscht worden. Das Original war im Laufe der Jahre verschlissen.
Holzmodell Hanomag R 40
Das verstorbene Mitglied der Hanomag IG, Heinz Hunte, schuf im Laufe seines Lebens etliche Holzmodelle. So auch einen Hanomag R 40:
Holzmodell R 40 schräg von vorn
Seitenansicht mit abgenommener Verkleidung und Blick auf den „Motor”
Detailansicht des Motorraums
Heckansicht mit Transmissionsantrieb und funktionsfähiger Anhängerkupplung