Hanomag WD 26

Der Hanomag Klein-Zugwagen wurde 1937 von der Hanomag in das ohnehin recht umfangreiche Fertigungsprogramm aufgenommen. Kunden (Ziel-gruppe) für dieses Fahrzeug waren Mühlenbetriebe, Kohlenhändler und Speditionen. Für die Grund-konzeption der Hanomag SS 20 waren die „großen Brüder", SS 55 und  SS 100 die Basis.

Der von Ing. Lazar Schargorotzky entwickelte Dieselmotor Typ: D 19 leistete bei 2.000 U/min. 19,8 PS. Die SS 20 wurde mit einem Viergang-Getriebe, jedoch in zwei Varianten ausgeliefert. In einer 24 km/h- und in einer 30 km/h-Variante. Die 30 km/h Version wurde dann auch immer mit einer Luftbremsanlage ausgestattet um beim Anhänger-betrieb die nötige Bremsleistung zu entwickeln.
Unser Hanomag WD 26 auf einen Treckertreffen 2006
Die Hannoversche Maschinenbau AG Hanomag war ein 1835 gegründetes Unternehmen, das im Verlauf der Jahre Lokomotiven, Lastkraftwagen, Ackerschlepper, Personenwagen und Baumaschinen hergestellt hat.

Das Unternehmen wurde am 6. Juni 1835 von Georg Egestorff in Hannover-Linden-Limmer gegründet.

Ab 1905, begann die Produktion von Lastkraftwagen.

Ab 1912, startete die Produktion von Tragpflügen mit bis zu 80 PS starken Benzolmotoren.

Ab 1919, fing die Produktion von Kettenschleppern an.

Ab 1924, kamen die ersten Ackerschlepper WD 26 mit Benzolmotor auf den Markt.
Die Hanomag entwickelte im Jahr 1924 den Hanomag-WD-Radschlepper, der in vielen Tausenden Stückzahlen nicht nur in Deutschland, sondern auch überall im Ausland verkauft wurde. Der WD gehörte zu den mittelstarken Traktoren, er war rahmenlos und wurde nach 638-stündiger Dauerprüfung aufgrund seiner vorzüglichen Leistung und bewährten Konstruktion mit der „Silbernen Preismünze 1929 der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft " ausgezeichnet.
Beschreibung des Hanomag WD 26 für den Acker- und Straßeneinsatz als Zugmaschine

Hanomag-WD-Radschlepper, die führende deutsche Zugmaschine!

Hanomags großer Erfolg war der von Josef Vollmer entwickelte WD-Radschlepper, der erstmals 1924 aus der Werkshalle fuhr. Der „WD" Schlepper, System Wendeler und Dohrn waren in rahmenloser Blockbauweise ausgeführt.


Auf die Konkurrenz aus den USA durch den leichten und preisgünstigen Fordson-Schlepper reagierte die Hanomag sofort und stellte den Radschlepper WD 26 vor. Er wurde als Ackerschlepper mit Eisenrädern oder als Straßenzugmaschine mit Elastikreifen auf schweren Gussfelgen verkauft.


Ab 1927 wurde der WD-Radschlepper 28/32 gefertigt. Dieser unterschied sich in mehreren äußerlichen Merkmalen vom WD 26:


  • Die vier Zylinder des Motors sind paarweise angeordnet.
  • Der Schalthebel sitzt mittig auf dem Getriebeblock.
  • Die Bremsscheibe ist seitlich vor dem rechten Hinterrad angeordnet.
  • (Es mag noch mehr Unterscheidungsmerkmale geben)
  • Die Baunummern beginnen beim WD 26 mit 200 001, beim WD 28 mit 280 000

So – und hier kommt Jürgen (†) endlich mit seinen ganz persönlichen Erinnerungen zu Wort.

Schon mehrere Jahre vor der Wende fuhr ich in Begleitung meiner lieben Frau nach Leipzig zur Landwirtschaftsmesse und auch zum Oldtimer-Treffen des „1. Deutschen Bulldog-Club-Leipzig-Markkleeberg” auf das Gelände der Agra.


Hier lernte ich Günter W. aus Lübben kennen. Sein WD 28 aus dem Jahr 1927 war/ist ein Prachtstück.


Im Schlepp seines WD hatte er bei der stündlichen Oldtimer-Parade eine stattliche Anzahl von erstklassig restaurierten Stationärmotoren. Alle tuckerten, es war für mich eine riesige Freude dies zusehen und zu hören.


Auf Günters Hof in Lübben durfte ich dann auch noch seinen grünen WD fahren und genießen. Der „WD-Stachel” saß tief im Fleisch.


Wie immer im Leben spielte auch bei meinem WD, der Zufall eine große Rolle. Eines Tages bekam ich aus Thüringen einen Anruf. Ich erhielt die Information, dass es einen WD 26 zu besichtigen gab – was soll ich sagen, im Jahre 1994 hatte ich also einen neuen alten Schlepper.

Bevor es nun so richtig losgeht, habe ich mich mit dem Innenleben intensiv beschäftigt:
Wir hatten 1994 das große Glück nicht nur einen WD 26 sondern auch einen WD 28 in Thüringen kaufen zu können.

Die Restaurierung machte sehr viel Arbeit und Kopfzerbrechen, aber auch sehr, sehr viel Freude. Naturgemäß waren beide Motoren und auch die Fahrwerke stark verschlissen. Ich entschied mich, nur den WD 26 zu restaurieren. Den WD 28 habe ich dann im Kaufzustand abgegeben.

Der Hanomag WD 26 aus Holz

In der Hanomag Interessengemeinschaft gibt es für diverse Gebiete und Sachverhalte Spezialisten. Einer von ihnen war Heinz Hunte. Er war bekannt für seine wunderschönen Holzmodelle, die im Hanomag Jahrbuch 2011 und diversen Hanomag Kurieren vorgestellt worden sind.

Heinz verstarb leider im September 2015 nach kurzer, schwerer Krankheit. Seine ganze Holz-Modellsammlung bei der Hanomag IG in den besten Händen und wird bei Veranstaltungen ausgestellt.

Nachfolgend das Holzmodell unseres Hanomag WD 26 in einer Ansicht von allen Seiten: